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Allergien sind die neue Geißel der Stadt-Bevölkerung. Ca. 35% der Städter in Deutschland leidet unter Heuschnupfen oder allergischen Asthma und sekundären Nahrungsmittel-Allergien bedingt durch sogenannte Typ 1 Allergien, und die Zahlen steigen weiter.

In Australien sind bis zu 80% der urbanen Bevölkerung von Allergien betroffen. Auf dem Land dagegen sieht die Situation aus wie vor 100 Jahren. Hier haben nur ca. 3% der Bevölkerung eine Allergie, die zu Heuschnupfen oder allergischen Asthma führt. Die wahrscheinlichste Erklärung für diese uneinheitliche Verteilung der Allergien liefert die sogenannte Hygiene-Hypothese.

Die Menschheit lebt seit Jahrtausenden in engen Kontakt mit ihren Nutztieren. Daran ist unser Immunsystem angepasst und erwartet die Auseinandersetzung mit tierischen Antigenen, schimmeligen Heu, Kuhdung oder ganz allgemein gesprochen Dreck.

Bleibt bereits in einer frühkindlichen Phase, die schon im Mutterleib beginnt der Kontakt zu tierischen Antigenen aus, so führt dies zu einer erhöhten Allergie-Anfälligkeit.

Man weiß, dass Kinder die auf einem Bauernhof aufwachsen ein normales Allergierisiko haben. Dabei muss die Auseinandersetzung mit tierischen Antigenen bereits während der Schwangerschaft über das mütterliche Blut der Placenta erfolgen. Wenn sich eine Schwangere eine Stunde pro Tag in einem Kuhstall aufhält, ist die Wahrscheinlichkeit, dass das Kind eine Allergie bekommt schon deutlich reduziert, selbst wenn beide Eltern Allergiker sind.

Ein ebenso reduziertes Risiko für eine Allergie findet sich, wenn schon während der Schwangerschaft und des ersten Lebensjahres des Kindes, Haustiere vorhanden sind. Je mehr, desto besser. Werden Hund und Katze erst nach dem ersten Lebensjahr angeschafft, ist das Risiko für eine Allergie jedoch wieder bei 35%.

Heuschnupfen ist keine Bagatelle

Heuschnupfen führt zu einer massiv eingeschränkten Lebensqualität: Verminderter Geschmacks- und Geruchssinn, Kopfschmerzen, Unkonzentriertheit  und erheblich gestörter Schlaf mit allen Folgen bis zur sozialen Inkompatibilität und schwachen Immunsystem. Siehe Kapitel Schlafstörungen.

Am häufigsten sind Allergien auf Pollen von Gräsern und frühblühenden Bäumen, Allergien auf Hausstaub- und Vorratsmilben, Allergien auf verschiedene Schimmelpilze und Allergien auf Tierproteine- und Epithelien. Hinzu kommen sogenannte Kreuzreaktionen oder sekundäre Nahrungsmittel-Allergien. Dies bedeutet, dass bei Einnahme bestimmter Nahrungsmittel, wie z. B. Erdnüssen, plötzlich ähnliche Beschwerden auftreten, wie zur Zeit der höchsten Belastung durch Gräserpollen.

Leider ist die Allergiebehandlung in Europa nicht zufriedenstellend. Den Patienten wird empfohlen sich Tabletten (Antihistaminika) gegen ihre Allergie zu kaufen, die rezeptfrei in der Apotheke zu bekommen sind, obwohl sie zahlreiche Nebenwirkungen hervorrufen können wie Müdigkeit, Übergewicht und gynäkologische Nebenwirkungen wie Zwischenblutungen. Selbst Missbildungen in der Schwangerschaft kommen vor und Allergie-Tabletten haben ein nicht zu unterschätzendes Abhängigkeits-Potenzial.

Dabei existieren gezielte Allergietherapien in Form nahezu nebenwirkungsfreier entzündungshemmender Augentropfen oder Nasensprays.

Es sollte immer das Ziel sein, die Allergie abzumildern oder zu beseitigen

Dies ist durch eine sogenannte Spezifische Immuntherapie/ Hyposensibilisierung möglich. Leidet man unter einer Allergie auf Birkenpollen, werden dem Körper Extrakte aus Birkenpollen in steigender Dosierung über drei Jahre in gewissen Abständen entweder in Form von Spritzen unter die Haut oder als Lösung oder Tabletten unter die Zunge appliziert. Das Immunsystem empfindet nach einiger Zeit das Allergen nicht mehr als fremd und kämpft nicht mehr dagegen an.

Die Symptome der Allergie lassen nach und verschwinden im besten Fall. Hierbei ist die Regel, je weniger Allergien bestehen, je jünger der Patient, desto erfolgreicher verläuft die Hyposensibilisierung.

In Ausnahmefällen kann diese aber auch bei älteren Patienten und auch bei Multi-Allergien sinnvoll sein. Auch pflanzliche Therapien und homöopathische Therapien sind bei Allergien sinnvollerweise einzusetzen. Es gibt auch Nahrungsmittel, die hypoallergen wirken, zum Beispiel sämtliche Bienenprodukte.

Vor einer Einleitung einer spezifischen Immuntherapie bzw. Hyposensibilisierung steht allerdings eine exakte Diagnostik. Dies ist umso wichtiger, da bei den meisten Standard- Allergietesten viele Allergene nicht berücksichtigt sind. Man kann auch erst dann von einer Allergie sprechen, wenn das, was sich im Hautallergietest (Prick -Test) zeigt, zu dem passt, was man in den obligaten Bluttestungen findet und auch zu ihrer klinischen Symptomatik passt.

Sollte sich im Hauttest eine positive Reaktion auf Birkenpollen zeigen, sie aber immer nur im August eine Häufung ihrer Allergiesymptome bemerken, dann besteht hier mit Sicherheit keine Birkenpollen-Allergie, sondern eher eine Allergie auf Kräuterpollen.

Ein weiteres Prinzip in der Behandlung von Allergien sind sogenannte Karenzmaßnahmen. Diese sind insbesondere bei Hausstaubmilben- Allergie äußerst wichtig. Die Milbenkonzentrationen in Ihren Wohnräumen, insbesondere im Schlafzimmer lässt sich durch spezielle Maßnahmen erheblich reduzieren. Wenn man lange Haare hat, sollte man sich jeden Abend vorm Zubettgehen die Haare waschen, da sonst die Pollen, die in ihren Haaren hängen oder auch in ihrer Kleidung, Sie nachts weiter ärgern.

Auch bei Insektenstich-Allergien, ist eine Hyposensibilisierung die einzige Möglichkeit Ihnen dauerhafte Sicherheit vor einem allergischen Schock durch Bienen- oder Wespengifte zu garantieren.

Die in unserer Praxis genutzten Präparate zur Hyposensibilisierung sind sehr modern, in der Regel sind nur insgesamt zwölf Spritzen über einen Zeitraum von 3 Jahren erforderlich.